Samstag, 12. November 2016

Und plötzlich waren es nur noch fünf

Nach einer Woche Mid-Term-Break, kam ich am Montag zurück in die Schule, wo mir dann mitgeteilt wurde, dass die Kinder aus meiner Klasse erst in der nächsten Woche wieder kommen würden. Das bedeutete für mich eine Woche in der Pre-School. In dieser Woche habe ich wieder mal gemerkt, dass hier eine ganz andere Art des Unterrichtens Normalität ist als bei uns, so besteht eine Unterrichtsstunde oftmals daraus, dass die Kinder der Lehrerin im Chor alles nachsagen (eigentlich eher schreien), und dann wieder still warten müssen bis der Unterricht vorbei ist, weil die Lehrerin keine weiteren Aufgaben für sie hat. Wer nicht still ist oder gerade auf seinem Stuhl sitzt wird nach vorne gerufen, und sie schlägt dem Kind mit einem Stock auf die Hand, welche die Kinder ihr schon entgegenhalten. Ich habe mich die ganze Woche vollkommen überfordert gefühlt, und war froh wenn der Unterricht vorbei war und ich mit den Kindern spielen konnte.
Am Mittwoch Nachmittag habe ich dann wie jede Woche, etwas mit der Pre-School gemacht. Eigentlich hatte ich vorgehabt mit ihnen Luftballontanz zumachen, doch als die Kinder die Luftballons in den Händen hielten, konnte ich ihr freudiges Geschrei kaum übertönen, sodass ich sie einfach damit spielen ließ. Das Geschrei wurde nur noch lauter, als ich die Frage "Kunganda?" ("Nach Hause?", also ob sie die Luftballons mit nach Hause nehmen dürfen) mit "Yes" beantwortete. Es ist echt schön zu sehen wie glücklich man die Kinder mit so kleinen Mitteln, wie einem Lächeln, einer Umarmung oder eben Luftballons, machen kann.
Am Wochenende freute ich mich schon am Montag endlich wieder meine eigene Klasse unterrichten zu können, doch Sr. Progress teilte mir mit, dass alle Sechstklässler ab jetzt auch vormittags zur Schule gehen. Das heißt meine Klasse besteht jetzt aus einem Mädchen aus der Grade 2, einem Jungen aus Grade 3, einem Jungen aus Grade 4, zwei Jungs aus Grade 5 und einem Jungen aus Grade 6 (er geht erst nach den  Ferien auch vormittags zur Schule). Da sie alle (sogar die zwei aus grade 5) auf einem unterschiedlichen Lernstand sind, bereite ich zur Zeit für jeden einzelnd Aufgaben vor und übe mit ihnen lesen, da das hier für eine nur aus dem raten von Wörtern besteht.  Besonders schön ist es zu sehen, dass der lernschwächste Junge meiner Klasse, total ambitioniert ist lesen zu lernen, und in jeder freien Minute zu mir kommt, damit ich ihm etwas helfen kann.
Es ist echt unglaublich, dass wir nur noch drei Wochen Schule haben, und es dann schon Ferien gibt. Ich fühle mich bis jetzt noch gar nicht weihnachtlich, obwohl ich sonst Zuhause immer die erste bin, die die Weihnachts CD einlegt, aber vielleicht kommt das ja noch, sobald ich die ersten Spekulatius esse, die meine liebe Mama mir geschickt hat. (DANKE NOCHMAL!)
Ansonsten gibt es nicht all zu viel zu berichten, aber wie immer, schreibe ich, sobald sich das ändert!


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