Mittwoch, 4. Januar 2017

Ukufyalwakwa kwa yesu!

Dieser Zungenbrecher bedeutet "Frohe Weihnachten" auf Bemba.
Da ich mich ganz schön lange nicht melden konnte, gibt es dementsprechend viel zu erzählen.
Die letzten Schulwochen sind ziemlich ruhig verlaufen, und meine Klasse hat sich auch nicht weiter vergrößert (manchmal sogar eher verkleinert), sodass "Dobble" zu unserem neuen Lieblingsspiel geworden ist (an dieser Stelle meinen Dank an die Ehemaligen, die mir das Spiel hier gelassen haben).
Seit dem 25. November habe ich nun schon Ferien und ich habe die Zeit genutzt, um Britta mit dem Weihnachtsmarkt der International School zu helfen. Es ist echt erstaunlich, wie schnell die Kinder sich an mich gewöhnt haben und schon am zweiten Tag auf mich zugelaufen sind und mich umarmt haben. Mittlerweile bin ich das zwar vom Tetekela auch gewöhnt, aber dort hat es wesentlich länger gedauert, bis die Kinder mir richtig vertraut haben. Das lässt sich zwar total einfach erklären, aber trotzdem war ich im ersten Moment ziemlich überrascht.
An dem Weihnachtsmarkt mussten Britta und ich dann feststellen, dass hier zwar alles was man Essen kann gerne gekauft wird, aber für gebastelte Dinge der Kinder, haben die Eltern hier nur wenig übrig.
Außerdem war eine Woche davor die Graduation der Schüler der International School, wo einige der Lehrerinnen mit uns tanzen wollten, und nachdem wir die ersten zehn Minuten versucht haben nur ansatzweise unsere Hüften zu bewegen, wie sie uns das immer wieder vorgemacht haben, hatte ich anscheinend den Dreh raus, wovon ich selbst vollkommen überrascht war.
Da Christopher zwischenzeitlich in Deutschland war, hat er mir ein Päckchen von meinen Lieben aus Deutschland mitgebracht, mit leckeren Keksen (Danke Oma! Du wirst es mir nicht glauben, aber trotz Berliner Brot habe ich immer noch alle Zähne :D) und dem gleichen Adventskalender wir jedes Jahr, da kommt automatisch Weihnachtsstimmung auf. Wenn man  dann noch Weihnachtskekse backt und die richtige Musik hört, ist das Weihnachtsglück vollkommen.

Das Wochenende darauf habe ich mit Anne allein im Boardinghouse verbracht, weil Steph und Luke in Lusaka waren, um Stephs Schwester  abzuholen, die für Weihnachten aus Frankreich angereist ist. Als die drei dann am Mittwoch ankamen, musste ich feststellen, dass mein Gehirn mittlerweile ziemlich auf Englisch eingestellt ist, denn als ich versuchte Französisch zu reden, kam nur ein komischer Mix aus Französisch, Englisch und Deutsch zustande.
Wir haben jetzt auch ENDLICH unser Visum bekommen, und dass sogar bis nächstes Jahr im Dezember, das heißt, als die Freiwilligen aus Namibia am Samstag Abend ankamen, stand unseren Reisen nichts mehr in Wege.
Am Montag machten wir und auch direkt auf zum Beach, indem wir morgens in einen Bus nach Mpulungu stiegen und dort (nach nur einer Panne!) ankamen und auf ein Boot umsteigen. Mit diesem fuhren wir noch zwei Stunden über den Lake Tanganjika, bis wir unsere Rucksäcke (inklusive und selbst) auf den Sand fallen lassen konnten.



Da wir trotz der Regenzeit beschlossen hatten am Strand zu schlafen und den wunderschönen Sternenhimmel zu beobachten, mussten wir in den frühen Morgenstunden mit unseren Matrazen unter eine Überdachung laufen. Am nächsten Tag machten wir uns dann an den Aufstieg zu den Kalambo Falls. Diesmal sahen sie ganz anders aus als letztes Mal, das Wasser war aufgewühlt und bräunlich, aber die Wasserfälle waren genau so beeindruckend wie letztes Mal.

In der ersten Nacht war es trotz des Regens so schön am Strand gewesen, dass wir das in der zweiten Nacht wiederholten und abermals unter das Dach flüchteten.

Am Mittwoch morgen holte uns das Boot wieder ab und in Mpulungu fanden wir auch direkt einen Bus, der uns bereitwillig mitnahm und uns am späten Mittag in Kasama absetzte.
Am letzten Samstag war es dann soweit, das erste Weihnachten in der Ferne. Aus Kiefernästen, einem Stock und Wäscheklammern wurde ein Weihnachtsbaum gebaut und wir haben alle unsere Kochkünste und Weihnachtsbräuche vermischt und unser ganz eigenes schönes (Mariekadt mäßiges) Weihnachsfest gefeiert.

Am Mittwoch ging es dann über Lusaka auf nach Malawi. Dort sind wir dann im dunkeln in strömenden Regen über die Grenze gelaufen, um uns das Visum zu besorgen. Natürlich müsste ich, kaum dass ich malawischen Boden betreten habe, stolpern und meinen Zeh zum bluten bringen.
Von Lilongwe aus ging es nach Cape Mclaer am Malawisee, wo wir dann Mia nach sieben Monaten wieder gesehen haben. Die Tage dort waren sehr erholsam mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen, wie zum Beispiel einer Schnorcheltour im Naturschutzgebiet.
Silvester war dann eher unspektakulär. Obwohl wir uns schon so lange kennen und die wir manchmal wie eine kleine Mundus Familie sind, haben die Lieben aus Deutschland schon etwas gefehlt. Es wurde dann erst etwas heimelig, als wir unser geliebtes Spiel "Werwolf" spielten.
Am zweiten Januar ging es für uns dann wieder mit einem Minibus nach Lilongwe, dessen Heckklappe sich auf der Fahrt öffnete, sodass einige unserer Rucksäcke bei voller Fahrt hinausbefördert wurden.
Ich setze meine Hoffnungen jetzt in die malawischen Nähkünste, dass mir hier jemand in Lilongwe die Löcher nähen kann.
Aufgrund der wenigen Sitzplätze saß ein kleines Kind immer mal wieder auf meinem Schoß saß. Es war so lange süß, bis es an meiner Kette zerrte und sie kaputt machte.

Ansonsten verbleiben wir noch etwas in Malawi, bis es dann für uns über die Grenze nach Tansania geht.
Ich melde mich sobald ich wieder die Möglichkeit habe, ansonsten bin ich Anfang Februar wieder in Kasama. Spätestens dann Folgen ganz viele Bilder, Berichte und tausende Neue Eindrücke.

1 Kommentar:

  1. Hallo Hanna, schön auch wieder von dir zu hören. Wir wünschen euch allen noch schöne und gute Ferien.
    LG Rita und Burkhard

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