Montag, 13. Februar 2017

Karibu Tansania

Am Samstag den 14. Januar stiegen wir abends in den TAZARA ein, trafen direkt vier andere Freiwillige aus Zambia und fielen in unserem Abteil müde in die Betten. Den nächsten Tag verbrachten wir im Zug, beobachteten die wunderschöne Landschaft, kauften frisches Obst und lernten neue Leute kennen. 
Zwischen vier und fünf Uhr morgens erreichten wir am Montag Dar es Salaam, vertrieben noch etwas Zeit am Bahnhof und nahmen dann ein Taxi zu unserer Unterkunft.




In den nächsten Tagen kauften wir uns zum Frühstück am Straßenrand Chapati, was vor unseren Augen frisch zubereitet wurde, schauten uns in der Zwischenzeit die wunderschönen, bunten Chitenge Stoffe an und kauften den ein oder anderen. Danach machten wir uns auf, die Stadt zu erkunden, so gingen wir beispielsweise auf ein Hochhaus, von welchem aus wir einen unglaublichen Ausblick über die ganzen Stadt hatten.





Den halben Dienstag verbrachten wir leider bei der Polizeistation, weil aus einem unserer Zimmer Geld und mein Handy gestohlen wurde, ärgerlich, aber ersetzbar. Die Hauptsache (wie wir gelernt haben): Die Pässe waren noch da! 
Wir waren schon ziemlich erstaunt, mit welcher Professionalität die Polizei an die Sache heran ging. Sie kamen zum Hotel, machten Fotos, "durchsuchten" einen Raum, nahmen unsere Aussagen auf und erstellten ein Akte. So viel Bürokratie bin ich schon gar nicht mehr gewohnt. 
Am Mittwoch  morgen fuhren wir nach Sonnenaufgang mit der Fähre über nach Zanzibar, und sahen auf dem Weg auch direkt Delfine neben uns her springen. 


Von Stone Town aus ging es mit einem Taxi nach Paje, einer kleinen Stadt am Meer, mit weißem Sandstrand, türkisblauem Wasser und Palmen. Ein wahr gewordenes Postkartenmotiv. 

Wir ergriffen am nächsten Tag auch direkt die Chance und machten eine "Blue Safari". Dabei fährt man mit einem Boot zu einigen kleinen Inseln und einer wunderschönen Sandbank, wo man schwimmen oder schnorcheln gehen kann. Dort sahen wir Fische an uns vorbeiziehen und uns beobachten, aber leider auch viele zerstörte Korallen, die von den großen Touristenmengen abgebrochen und zerstört wurden. 
Zwischendurch gab es zur Abkühlung Ananas, Melone und Kokosnuss. Auf der Bootsfahrt konnten wir mehrfach Delfine spingen sehen, was anacheined so selten ist, dass uns unser Guide anfangs nicht mal gauben wollte. Zum Abschluss machten wir an einer letzten Insel halt, bei der es für alle Seafood zu essen gab (denn mittlerweile war es schon Nachmittag, und eine solche Schnorcheltour macht ganz schön hungrig und müde) und wir besichtigten noch einen Baobab-tree.
Auf dem Rückweg mit dem Boot lernten wir von unserem netten Guide noch ein kleines Liedchen auf Kisuaheli, welches wir fort an immer sangen. 
Des weiteren gingen wir natürlich auch an unserem Strand schwimmen, traten in ein paar Seeigel (eigentlich gar nicht so schlimm wie man immer denkt), machten Strandspaziergänge, sammelten Muscheln und schauten uns Sonnenaufgänge an. 




Sonntags fuhren wir dann für einen Tagesausflug nach Nungwi. Dort besichtigten wir eine Schildkrötenfarm, auf welcher die Schildkröten aufgezogen und gepflegt werden. 
Nach fünft Nächten im Paradies fuhren wir,  nach Stone Town, um dort die letzten Tage zu verbringen, bevor es dann weiter zum Zwischenseminar ging.
Durch kleine Gässchen bahnten wir uns den Weg durch die Stadt, bummelten durch kleine Lädchen und kauften Gewürze, Tee und Kaffee auf einem Spice Market.
Zudem besuchten wir Prison Island, wo wir nochmal schnorcheln gehen konnten, um danach die Schildkröten auf der Insel und das mittlerweile leer stehende Gefängnis zu besichtigen. Dieses mal war es noch schöner zu schnorchlen. Der gesamte Boden war mit großen Seesternen in kunterbunten Farben bedeckt und wir schwammen durch schillernde Fischschwärme. 
An unserem letzten Tag kaufen wir noch ein paar Souvenirs, und gingen dann gegen acht Uhr abends auf die Fähre. Diese sollte bis kurz vor die Küste fahren, und dann morgens um sechs, sobald der Hafen öffnet, in Dar es Salaam anlegen. 




Ganz nach Plan hat das alles zwar nicht funktioniert (wir fuhren in der Nacht immer mal wieder ein Stück und blieben dann wieder stehen), wovon wir allerdings nur wenig mitbekamen, da wir uns in der VIP-Lounge (wo wir, obwohl wir nur ein normales Ticket hatten, hingelotst wurden) ein Schlaflager errichtet hatten. 
Angekommen in Dar es Salaam, frühstückten wir am Straßenrand, und fuhren dann zu unserem Seminar. 
Irgendwie unglaublich, dass der Urlaub dann doch schon vorbei war. 
Das Seminar ging über acht Tage, ich lernte viele nette Leute kennen und nahm aus den Gesprächen und Diskussionen (nicht zu vergessen die Abende!) sehr viel für meine restliche Zeit im Projekt mit. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle! 

Als wir uns dann am Donnerstag von unseren lieb gewonnenen Namibia Freiwilligen verabschieden mussten, wurde mir erst richtig bewusst, wie sehr uns die letzten 1 1/2 Monate zusammen geschweißt haben. 
Anne und ich blieben noch mit einigen anderen Freiwilligen (aus Zambia und Tanzania) eine weitere Nacht in Dar es Salaam, weil wir am nächsten Tag gemeinsam den TAZARA nehmen wollten.
Ich kaufte mir ein neues Handy, welches mir natürlich direkt in eine Pfütze fiel. Im Laden fiel jedoch niemandem der Wasserschaden auf, und ich bekam einfach ein neues ausgehändigt. Verrückte Welt!
Am Freitag Nachmittag saßen wir dann mit unserem gesamten Gepäck im Zug und sahen die tansanische Landschaft an uns vorbei ziehen. 
Am Sonntag erreichten wir gegen halb drei Uhr morgens Kasama, nahmen ein Taxi, und ich erreichte das Tetekela eine halbe Stunde später.

Seit einer Woche bin ich jetzt schon wieder da. Irgendwie ein komisches Gefühl, wo ich doch so lange weg war. In meinem Projekt hat sich viel verändert, und als ich Montags zur Arbeit ging, hat es sich wieder wie der erste Tag im Projekt angefühlt. Das Tetekela wird jetzt von der Pre-School dominiert, es gibt eine Baby Class (ca. 20 Kinder im Alter von 3-5 Jahren) und eine Reception Class (auch ca. 20 Kinder im Alter von 5-7). Es gibt zwei neue Lehrerinnen und meine alte Klasse wird nun von Madame Lucy unterrichtet. Ich helfe jetzt abwechselnd in den Klassen aus, und bis jetzt gefällt mir die Arbeit sehr gut. Am Dienstag sah ich auch das erste mal wieder Kinder, die schon letztes Jahr bei uns im Tetekela waren, und sie sind freudestrahlend auf mich zugerannt und mir in die Arme gesprungen. Ich hätte niemals gedacht, dass sie mich auch so lieb gewonnen haben, wie ich sie. Eine vollkommene Überraschung war auch für mich, wie sehr sich Catherine, die Köchin an unserer Schule, gefreut hat mich wieder zu sehen. 
Jetzt wo ich hier bin, merke ich erst, wie sehr sie mir in den letzten zwei Monaten gefehlt haben. 
In zwei Wochen ist schon wieder Mid-Term Break. Echt erstaunlich wie schnell die Zeit vergeht!
Ich melde mich bald wieder, mit neuen Geschichten (und dann auch hoffentlich Bildern) aus dem Tetekela!

P.S.: Ein großes Dankeschön an Lena N. Und Lena R. für die ganzen Urlaubsbilder! 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen