Mittwoch, 5. Oktober 2016

Adventuretime!

Am letzten Sonntag ging es dann für Anne und mich nach Lusaka, da wir dort anlässlich des Tages der deutschen Einheit zu einem Empfang eingeladen waren. Um neun Uhr sind wir mit Luke und drei weiteren Freunden in einem Minibus zu unserem abenteuerlichen Trip aufgebrochen.
Draußen zog, wie schon bei unserer Busfahrt nach Kasama, eine unvergleichlich schöne unberührte Landschaft vorüber, in welcher dann plötzlich im Nirgendwo kleine Siedlungen aus wenigen Hütten auftauchten.

An einigen solcher Siedlungen hielten wir an, um die verschiedensten Früchte zu kaufen, die ich noch nie im meinem Leben gesehen, geschweige denn gegessen habe, genauso wie geröstete Raupen (wir haben uns sogar überwunden eine zu probieren!).

Eine von den sehr leckeren Früchten

Unsere geröstete Raupe


Annes Gesicht, nachdem sie die Raupe gegessen hat
Einige Stunden später hielten wir an, um uns einen atemberaubenden Wasserfall anzuschauen, bei dem wir auch direkt mal schwimmen gegangen sind.




Nach dieser Erfrischung ging es noch einige Stunden weiter, bis wir das erste mal bemerkten, dass wir Probleme mit dem Kühler hatten, weshalb wir kurze Zeit später einfach liegen blieben.
Während wir auf einen von Lukes Freunden warteten, um uns abzuschleppen, saßen wir auf der Straße unter einem wunderschönen Sternenhimmel im Schein von einigen Teelichtern und spielten Karten.
Kurze Zeit später wurden wir zu einer Farm abgeschleppt, damit Luke den Minibus da stehen lassen kann. In der Dunkelheit mussten wir unser Gepäck und die etlichen Pakete voll Kaffee umladen, die Luke von seiner Kaffeefarm nach Lusaka bringen wollte. Wir kamen uns ein wenig vor wie Drogen Kuriere, die in einer geheimen Nacht- und Nebelaktion ihre Ware umladen mussten. Von dort aus ging es zu dem Haus von Lukes Freund, wo wir erstmal in aller Ruhe eine "cup of tea" getrunken haben, bevor wir wieder alles in den neuen Minibus umladen durften. Mittlerweile war es schon halb zwölf und wir hatten noch einige Stunden Fahrt vor uns, also setzen wir uns alle wieder rein, und alle schliefen bis auf zwei von Lukes Freunden, die sich immer abwechselten ihn wachzuhalten.
Nach insgesamt 18 1/2 Stunden Fahrt, kamen wir dann am Montagmorgen um halb vier bei einem weiteren Bekannten an, und vielen total erschöpft in unsere Betten.
Am nächsten Tag machten wir uns mit Luke auf in die Stadt, da er sich für seinen Flug am nächsten Tag noch einen Pass besorgen musste (noch kurzfristiger ging es nicht!) und wir haben uns die Zeit durch Schaufensterbummelei vertrieben. Nachdem wir es aus Kasama gewohnt waren zu den wenigen Weißen der Stadt zu gehören und von allen Seiten angestarrt zu werden, waren Anne und ich wohl am meisten von der Menge an Weißen in Lusaka überrascht.
Gerade als wir uns auf den Weg zurück zur Unterkunft machen wollten fing es an zu regen! Ich bin total freudestrahlend in den Regen hinaus gerannt und konnte gar nicht fassen, dass es im Oktober regnet.
Am frühen Abend haben wir uns zum Empfang aufgemacht, zu dem Luke uns kurzfristig mit einem Sambier, der für ein Jahr in Deutschland war, begleitet hat. Der Garten der Botschaft war wunderschön geschmückt, und gerade weil es geregnet hat, hat es sich irgendwie heimisch angefühlt. Zwischen einigen Reden und mittlerweile schon ungewohntem deutschen Essen, lernten wir sowohl Botschafter vieler verschiedener Länder, als auch viele andere Weltwärts Freiwillige aus ganz Sambia kennen.
Am Dienstag nahmen wir wie einige Woche  zuvor bei unserer Ankunft in Sambia, den Bus nach Kasama, wo wir 14 Stunden später wohlbehalten ankamen. Nach unserer aufregenden Fahrt nach Lusaka, ging die Rückfahrt ungewohnt gleichgültig an uns vorüber, obwohl man sich wahrscheinlich nie an den Platzmangel gewöhnt.
Heute ist zum Glück "teachers day", weshalb wir beide frei haben und uns etwas von den Ereignissen der letzten Tage erholen können.
Ich wollte mich in diesem Zuge noch bei allen bisherigen Spendern, sowie denjenigen die mir dabei geholfen haben Spenden zu sammeln, bedanken!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen