Mittwoch, 26. Oktober 2016

"Life is like a bag of Masuku...

...you never know what you get."

Dieser Spruch beschreibt meine letzten Tage wohl ziemlich gut.

Freitag der 21. Oktober, 9 Uhr morgens, die Kinder sitzen in der Klasse nachdem sie die Schule geputzt haben. In dieser Woche wurde in jedem Fach ein Test geschrieben und die Kinder freuen sich schon endlich den letzten in Englisch zu schreiben. Sr .Progress ist anscheinend nicht anwesend, denn ein Mädchen aus der 3rd/4th Grade ist in meiner Klasse (ich unterrichte die Kinder zusammen mit meiner Klasse, wenn Sr. Progress nicht anwesend ist). Da sie jedoch nicht den Test mitschreiben kann, muss ich sie raus schicken. Die ersten Minuten steht sie noch an der Tür, geht dann jedoch nach draußen und schaut durch das Fenster herein. Während ich die Aufgaben an die Tafel schreibe, sagen ihr die anderen Kinder immer wieder auf Englisch oder Bemba, dass die weg gehen soll. Als ich dann selbst zum Fenster gehe, sehe ich, dass sie am weinen ist. Was soll ich jetzt machen? Zum einen muss ich in der Klasse bleiben und auf die Kinder aufpassen, aber auf der anderen Seite fühle ich mich auch schuldig, weil ich nicht zu ihr rausgehe. Als ich mit Sr. Mary darüber reden will, sagt sie mir bloß, dass ich sie bestrafen soll, da sie den Unterricht gestört hat. Vollkommen verwirrt wie ich mit solchen Situationen umgehen soll, verlasse ich das Schulgelände und mache mich daran meine Sachen zu waschen, da es am nächsten Tag für mich nach Mpulungu geht. 
Überraschend pünktlich fuhren wir zu fünft (plus einen Hund auf meinem Schoß) in einem vollkommen funktionstüchtigen Auto (aus sambischer Sicht bedeutet das, keine Anschnallgurte, eine nicht funktionierende Tachoanzeige, ein Motor der nicht ausgeschaltet werden darf, weil man sonst schieben muss und eine Bremse, die nicht immer auf Anhieb das macht, was man von ihr erwartet) los. Zwischendurch laufen wir noch zwei Tüten und einen Eimer voller Masuku (eine unglaublich leckere Frucht, die wir während der gesamten Fahrt gegessen haben) und Kohle, die kurzerhand auf das Dach geladen wird. Anstatt der angekündigten zwei Stunden Fahrt kamen wir ca. vier Stunden später am Bootsanleger an. Dort haben wir (das heißt Steph, Luke, einige derer Freunde, ein paar Boarding Kids, sowie Anne und ich) alles in das Boot umgeladen und dann ging es auch schon los über den Lake Tanganjika in Richtung "Luke's Beach".
Der Strand war abgelegen und bestand aus einem hellen Sandstrand, einigen Palmen, drei Chalets und einer Art Küche. Der See war so groß, dass man das Gefühl hatte am Meer zu sein und insgesamt wirkte die ganz Kulisse vollkommen irreal.
Nachdem wir das gesamte Gepäck an Land gebracht und verstaut haben, sprangen wir erst einmal in den mehr oder weniger kühlen See. 
Am Sonntag machten Anne und ich und mit ein paar anderen auf dem Weg zu den Kalimba Falls, dazu kraxelten wir um die zwei Stunden einen Berg hoch, bis wir dann für umgerechnet 80 Cent, einen wunderschönen Wasserfall, und auf der anderen Seite der Schlucht, ein Stück Tansania beobachten konnten.  Schwimmen durften wir leider nicht, da es wohl zu gefährlich wäre. Nach einiger Zeit machten wir uns wieder an den Abstieg, wobei ich mir, tollpatschig wir ich bin, andauernd die Zehen aufschlug (Anne und ich hatten leider nur Flip-Flops dabei, weil wir damit gerechnet hatten das Wochenende  am Strand zu verbringen). 
Nach einem erfrischenden Bad im See haben wir unsere "What-we-should-always-take-with-us-Liste", (bestehend aus Regenjacke, Kerze, Feuerzeug, Taschenmesser, Desinfektionsmittel und Pflastern) um feste Schuhe erweitert.
Schließlich machten wir und auf den Weg nach Hause, wo wir müde und erschöpft in die Betten fielen.
Jetzt habe ich noch bis Sonntag Mid-Term Break und melde mich sobald es neues gibt! 

P.s.: Da Anne diesen Text für mich posten musste, folgen die Bilder sobald ich selbst wieder die Möglichkeit habe.

1 Kommentar:

  1. Deine Beschreibung über die Autofahrt und die Fahrsicherheit und Ausstattung des Fahrzeugs haben mich laut lachen lassen.

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